Sei geduldig und liebevoll mit dir. Urteile nicht über das, was du in der Vergangenheit gemacht hast, sondern nimm es dankbar zur Kenntnis. Betrachte es als Lernhilfe, die dir zeigt, wo du stehst, und ob du auf dem Weg bist, der sich für dich gut anfühlt.
Der Schlüssel liegt im Fühlen. Über das Fühlen können sich Spannungen lösen, kann Geist kommunizieren – und gerade in der aktuellen Situation müssen sich oft zuerst Spannungen und Muster (auf)lösen, um den Weg freizumachen, um wieder mit der Quelle in Kontakt zu treten.
Die Frage ist: Wehrst du dich dagegen? Die Antwort soll kein Urteil sein – einzig eine Feststellung, eine Lernhilfe, eine Orientierung. Vertraust du dir? Und vor allem: Vertraust du deinem Körper? Denn du bist zwar nicht dein Körper; aber dein Körper ist dein Mittel zum Ausdruck, zum Transport, zur Kommunikation, zur Erfahrung. Der Körper hat für sich alleine keine Interessen, ja noch nicht mal eine Bedeutung – weil er ist ausschliesslich ein Spiegel von dir in dieser Welt.
Wenn du deinem Körper nicht vertraust, dann vertraust du DIR SELBST nicht. Siehst du den Punkt? DU SELBST bist der höhere Geist, der durch deinen Körper spricht. Aber du kannst dem Körper eine Bedeutung, einen Selbstzweck, geben, und so dich selbst übertönen, dich von dir selbst, von Allem-Was-Ist, abkoppeln. Der Körper wird dann beginnen, zu beweisen, dass das nicht stimmt. Weil er dich zu dir selbst zurückbringen möchte.
Weil es oft nur um den Selbstzweck geht und wir das Fühlen verteufelt haben, unterdrücken wir die Kommunikation von uns selbst. Wenn wir den Schmerz zulassen, in ihn hineingehen, können wir neue Türen öffnen. Türen, von denen uns gesagt wurde, sie seien gefährlich. Denn sie führen ins Licht.
Um dort hinzugehen, braucht es aber die Einsicht, dass du nicht dein Körper bist. Und es braucht dann paradoxerweise das Vertrauen in deinen Körper (was ja genaugenommen das Vertrauen in DICH SELBST ist), damit es dich durch eine bestimmte Erfahrung in neue, weite Räume tragen kann. Allein deine Identifikation mit dem Körper, der Selbstzweck, limitiert nämlich die fast endlosen Möglichkeiten des Körpers zur Wahrnehmung und Kommunikation.
Tagebuch-Text vom 15. Februar 2022